29.11.10 - Der geheime Codex - ein literarischer Erlebnisabend
Es begann damit, dass die Gäste von "Bruder Barnabas" in der Lobby abgeholt und mit Kerzen ausgestattet, um Barockanlage des Hotels herumgingen. Der Schnee knirschte unter ihren Füssen. Der Blick auf den stillen, weißen Schlossgarten und den festlich angestrahlten Dom war schöner als man es in Reiseprospekten sehen kann und die weiße Flockenpracht so weihnachtlich, dass Einigen ganz feierlich zumute wurde.
Als die Teilnehmer dann noch die gruselige Wendeltreppe hinunter stiegen und das mit Kerzen beleuchtete Gewölbe des "Wappensaals" entdeckten, waren die Anstrengungen des Tages vergessen.
Was nun kam, war eine historische Kriminalgeschichte rund um den Codex Eberhardi, ein Urkunden-Sammelwerk, das tatsächlich im Frühmittelalter in Fulda angefertigt worden war. Die Geschichte um eine gefälschte Urkunde, die die Besitzungen des Klosters Fulda sicherte, las die "Äbtissin Ludowiga" aus einem dicken Buch vor. Ihr dramatisch fesselnder Vortrag wurde ergänzt von kleinen Spielszenen mit den beiden "Mönchen Eberhard und Barnabas" und aktiver Publikumsbeteiligung. Das größte Hallo rief jedoch die Verteilung von Rollen an 3 Freiwillige aus dem Publikum hervor. Sie schlüpften kurzfristig in die Kutte des Abtes Markwart und durften zur Erheiterung aller Anwesenden kleine Textstellen vortragen. Doch nicht nur diese 3 Gäste spielten wunderbar mit, auch alle anderen Gäste waren mit Aufmerksamkeit dabei und genossen sichtlich das mittelalterliche Spektakulum, das einen für die Gewerkschaftler ungewöhnlichen, aber absolut passenden Übergang zwischen der Tagung und dem geselligen Beisammensein bildete.
